Abwasserbeseitigung Wöllstein-Wörrstadt AöR

kurz: AWW

Bürgermeister besuchen Kläranlage Gau-Bickelheim / Sachstand Modellprojekt Wöllstein-Wörrstadt

Am Vormittag des 12. Septembers 2023 besuchten die Bürgermeister Gerd Rocker und Markus Conrad in Ihrer Funktion als Verwaltungsratsvorsitzende der AWW in Begleitung der beiden Vorstände Dennis Sartorius und Rudolf Hasselberg die Kläranlage Gau-Bickelheim, um sich über den Sachstand zum Umbau und zur energetischen Sanierung (Modellprojekt Wöllstein-Wörrstadt) zu informieren. Unter anderem nahmen sie die neu errichtete Klärschlammlagerhalle in Augenschein. Da der entwässerte Klärschlamm zur zukünftigen Verwertung in der Klärschlammverbrennungsanlage der TVM Mainz einen bestimmten Trockensubstanzgehalt aufweisen muss, kann er entsprechend überdacht und vor Niederschlag geschützt gelagert werden. Eine entsprechende Lagerhalle wurde daher ebenfalls auf der Kläranlage Saulheim errichtet. Die Kosten der Bauwerke liegen bei je rd. 500.000 €; beide Dächer werden noch mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.

Klärschlammlagerhalle V. l. n. r.: Dennis Sartorius, Markus Conrad, Gerd Rocker, Rudolf Hasselberg (Bild: Matthias Balzer)

Auch die zwei im letzten Jahr errichteten und in Betrieb genommenen Zentrifugen zur Entwässerung des Klärschlamms als Ersatz für die in die Jahre gekommene Kammerfilterpresse begutachteten die beiden Verwaltungsratsvorsitzenden. Insgesamt hat die AWW für die Umstellung der Klärschlammentwässerung in Gau-Bickelheim rd. 1 Mio. Euro investiert. Über den geänderten Verfahrensablauf und die weiteren Maßnahmen informierte Bereichsleiter Matthias Balzer.

Die erfolgten Umbaumaßnahmen sind Teil des vollumfänglichen Umbaus der Kläranlagen Gau-Bickelheim und Wöllstein sowie der Einbindung der Fa. Sutter im Rahmen des Modellprojekts Wöllstein-Wörrstadt zur Erreichung der Energieneutralität der beiden kommunalen Kläranlagen. So sollen beide energetischen Großverbraucher durch eine Vernetzung und die Nutzung der vorhandenen Co-Substrate (insbesondere Klärschlamm, Weinbauabwässer und Fettabfälle) über eine Faulungsanlage und spätere Verstromung des Faulgases einen Überschuss an elektrischer Energie sowie Wärme erzeugen.

Schaltwarte V. l. n. r.: Gerd, Rocker, Matthias Balzer, Markus Conrad, Rudolf Hasselberg, Dennis Sartorius (Bild: Samuel Probsdorfer)

Um diese enormen Einsparpotentiale auch an den anderen Anlagenstandorten nutzen und ausbauen zu können, hat der Verwaltungsrat der AWW zudem ein Gesamtenergiekonzept in Auftrag gegeben. Ziel ist ein möglichst hoher Autarkiegrad in Bezug auf die Energieversorgung der gesamten Anstalt. Teil dieses Konzepts sind auch die beiden auf den Lagerhallen zu errichtenden Photovoltaikanlagen, die Blockheizkraftwerke bzw. Gasturbinen in Gau-Bickelheim, Saulheim und Wöllstein sowie die zusätzliche Installation von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien und Speichersysteme.

Auf dem Gelände der Kläranlage Gau-Bickelheim erfolgt in einem nächsten Schritt die Errichtung der zusätzlichen Bauwerke, insbesondere der Kompaktfaulungsanlage.