Potentialstudie
NEUBAU / UMBAU DER KLÄRANLAGE GAU-BICKELHEIM
Die AWW betreibt die Kläranlage (KA) Gau-Bickelheim mit einer Ausbaugröße von 13.000 EW. An die Kläranlage sind zurzeit die Ortsgemeinden Armsheim, Gau-Weinheim, Sulzheim, Rommersheim, Wallertheim und Gau-Bickelheim angeschlossen. Ab dem Jahr 2025 wird die Ortsgemeinde Vendersheim ebenfalls an die KA Gau-Bickelheim angeschlossen. Daneben betreibt der AWW noch die Kläranlage in Wöllstein mit einer Ausbaugröße von 12.000 EW.
Im direkten Einzugsgebiet der KA Gau-Bickelheim befindet sich der fleischverarbeitende Betrieb der Fa. Sutter GmbH, dessen Abwässer und Klärschlämme aus der betriebseigenen Kläranlage der KA Gau-Bickelheim zugeführt werden.
Bei der KA Gau-Bickelheim soll aus energetischen Gründen und im Sinne des Klimaschutzes die Verfahrensführung auf Schlammfaulung umgestellt werden. Dabei soll die Annahme und Mitbehandlung von Fremdschlämmen vorgesehen werden. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen zur energetischen Optimierung der Anlage vorgesehen.
Nach Fertigstellung der gesamten Baumaßnahmen sollen die erzeugten Klärgasmengen auf der KA Gau-Bickelheim und der KA Wöllstein bedarfsgerecht in Strom und Wärme umgewandelt und vor Ort verbraucht werden. Sollten die prognostizierten Klärgasmengen in der Praxis erreicht werden, so würden beide Kläranlagen energieautark. Aus Stromverbrauchern werden Stromerzeuger (Eigenverbrauch).
Im ersten Schritt wurde für dieses Projekt eine Potentialstudie erstellt und bewilligt.
Diese wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, sowie dem Projektträger Jülich gefördert.
Förderkennzeichen: 67K18729
Umsetzug von Einzelmaßnahmen
Am 20.09.2021 wurde als Einzelmaßnahme aus der Potentialstudie die "Erneuerung der Rücklaufschlammpumpen" für die Belebungsbecken der Kläranlage Gau-Bickelheim beantragt. Mit Schreiben vom 20.06.2022 erhielten wir den Zuwendungsbescheid (Fördermittelbescheid) vom "Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nuklearer Sicherheit". Die Förderquote beträgt für diese Maßnahme 40 % von den Investitionskosten.
Die Auftragserteilung für die Lieferung der neuen Rücklaufschlammpumpem erfolgte am 19.09.2022. Im Oktober 2022 konnte mit dem Umbau begonnen und im April 2023 in Betrieb genommen werden.
Durch die Erneuerung der Rücklaufschlammpumpem ist eine Stromersparnis in Höhe von ca. 16.000 kWh/a, das entspricht ca. 8,6 t/a CO2, prognostiziert.
Die restlichen Maßnahmen aus der Potentialstudie werden im Rahmen des Modellprojekes - "Co-Substrat gestützte, interkommunale Schlammbehandlung durch ein intelligentes Klärschlamm- und Faulgasverbundnetz (CoSiS+)" -, das ebenfalls vom "Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit" gefördert wird, umgesetzt.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“